Werner Schwab, zu Lebzeiten fast ausschließlich als Theaterschriftsteller wahrgenommen, sah sich selbst in erster Linie als Prosaautor – mit starken Verbindungen zu seiner Arbeit als bildender Künstler. Der abgeschlossene Roman „Joe Mc Vie“, der 1988 in Dänemark entstand, ging der Arbeit an seinem Erfolgsstück „Die Präsidentinnen“ unmittelbar voraus.
Theater Quadrat beschäftigt sich seit 10 Jahren mit mutigen Bearbeitungen von Textsorten, die nicht für das Theater geschrieben wurden und versucht Schwabs Text als eine Reise durch die Bilder der Identitäten von Joe Mc Vie dramatisch spürbar zu machen. Diese Identitäten taumeln wie seine unterschiedlichen Namen („John Mc Wolf aus London, alias Johann Wolfsberger aus Gugging“) und bewegen sich in einer Welt, deren Realkoordinaten – Österreich, 1988, Allgegenwart des Staatspräsidenten, Landleben mit „Gemeinderat, Wirtshaus, Feuerwehr, Kirche“ – sich zunehmend in Richtung Comics und Splatterfilme verschieben.
Im Rahmen von steirischer herbst ’22