Eine Choreografie von Soliloquien zur Verbindung
Vier Femme-Protagonistinnen teilen sich eine Bühne, aber jede scheint in ihrem eigenen Raum zu sein. Durch unsichtbare Wände voneinander und vom Publikum getrennt, kommunizieren sie durch endlose Sprachnachrichten. Manchmal liefern sie wertvolle und intime Informationen, werden manchmal zu einem Chor, sie fliessen über, ergiessen ihre Eingeweide in die digitale Leere und sind für jeden sichtbar. Sie weben den Strom ihrer Stimmen in ein komplexes, und chaotisches soziales Gewebe.
Feministinnen sind sich seit Jahrzehnten einig, dass das Private politisch ist. Aber ist das Theater ein privater oder ein öffentlicher Raum? Wenn wir Intimität darstellen, wenn wir uns hinter einer vierten Wand verstecken, ist die Bühne dann öffentlicher als ein Schlafzimmer? Privater als ein Kolosseum? In diesem Stück hinterfragt Veza Fernandez theatralische Strategien und die digitalen Technologien, die wir zur Kommunikation im Jahr 2022 verwenden.
Zusammen mit den Performerinnen Stefanie Sourial, Imani Rameses, Claire Lefèvre und Venuri Pereira schlagen sie ein Theatererlebnis vor, bei dem Sprachnachrichten zu Selbstgesprächen werden, Meme zu choreografischem Material und die vierte Wand nur ein weiterer Bildschirm ist, auf den wir starren, durchschauen und hineinschauen können – mit Blick auf unser eigenes Spiegelbild.
Produktion: Eva Holzinger
Kostüme: Sarah Sternat
Bühne: Lisa Braid
Regie: Veza Fernandez
Performerinnen: Claire Lefèvre, Venuri Pereira, Stefanie Sourial, Imani Rameses
Licht Design und Technik: Christina Bergner
Musik: Conny Frischauf