Ein Abend über das Tierische und über Nähe und Distanz
Metamorphosen des Covid
Ich berühre dich und ich bin berührt durch dich. Berührend und berührt gehen wir unsere Wege. Wer sind wir im schrittweiten und schrittweisen, ängstlichen, freundlichen, feindlichen, verschlossenen, herzoffenen hin zum Du? Woher kommst du, aus welcher Richtung, und ich? Was willst du von mir und ich von dir? Welche Wesen sind wir im wesentlichen? Und wer befiehlt uns plötzlich: Abstand halten! Oder ist es das Gebot einer Stunde, welcher?
Und ist mein Tierisches mein Tier, ein Haustier? Und deines? Und wilde Tiere? Kommen wir von ihnen? Bin ich wer anderes geworden? Fresse ich sie und schlage mir den Bauch voll mit ihnen? Und kommen sie jetzt anscheinend, scheinbar unscheinbar und fressen mir an Leib und Seele? Ist das „das Fressen und Gefressen werden“?
Ist das Tier in mir - und ißt das Tier in mir?
Schlagen Tiere jetzt ihren Bauch voll mit dir und mir? Haben wir uns alle zum Fressen gern? Gustieren wir aneinander?
Einverleibe ich dich bis du ein Teil von mir bist? Wer bist du dann, wenn ich dich gefressen hab? Und frisst du mich dann von innen? Du Tier in mir?
Und sagt irgendwer genüsslich beim Verdauen: geh scheißen!?
Und ist der Kot die Notdurft und der Tod die Toddurft? und wieder daraus der Dünger – alles – immer - jünger?
TEAM
Darstellende: Stephanie Leitinger, Iliyana Reisenhofer, Julia Spreitzer, Christian Gschmeidler
Komposition/Musik/Gesang: Milica Vujadinovic
Autor/Regie: Peter Ulrich
Mensch-Körper-Ort 2.0
K
Ö
O R T
P
M E N S C H
R
2.0
Wenn Stille einkehrt wird etwas in uns bewegt
Es stellt Fragen
Es drängt sich auf
Es wird laut
Ich spreche
Ich antworte
Ein Dialog
weil ich mit mir bin.
Jetzt ist wieder alles laut
nicht in mir
um mich
Wie sprechen ?
Wie antworten?
Gehe ich heran
Halte ich Distanz
Kann ich dir nahe sein
Ich möchte nahe sein
möchte Abstand
suche einen Dialog
In der künstlerischen Recherche: „Mensch-Körper-Ort 2.0“ soll ein Dialog, der in und zwischen uns entsteht durch die Bewegung sichtbar werden - und weitergeführt werden.
Wie verändert sich ein Dialog mit mir, wenn ich wieder nach außen treten kann?
Nähe und Distanz soll auf einer physischen und tänzerischen Ebene erforscht werden.
Wie ehrlich kann ein Dialog entstehen, wenn ich nicht weiß wie nahe, wie fern ich bleibe?