MADDALENA
Raffi, Schauspielerin, genannt Mirandolina
von Alberto Fortuzzi
1750, Venedig, Teatro Sant‘Angelo. Harlekinaden und Possenreißereien bringen immer weniger Publikum ins Theater. Goldoni hat einen Traum, eine Intuition. Er ist überzeugt, dass das Theater eine „Reform“ braucht, und dass der einzige Weg ist, an Stelle der Commedia dell‘arte, dem Publikum die Charakter- und Sittenkomödie nach Molières Vorbild anzubieten.
Er weiß aber auch, dass er damit unzählige Kritiken und Angriffe auf sich ziehen wird. Er braucht also Alliierte, Mitstreiter. Und er findet sie in der Schauspielerin Maddalena Raffi. Sie ist erfahren, humorvoll, müde von der Improvisationsroutine und hungrig nach „echten“ Rollen. Goldoni ist aber nicht nur von Maddalena schauspielerischen Fähigkeiten angetan, sondern fühlt sich auch sonst sehr von ihr angezogen...