Der FC Straßenbahn, einer der größten Fußballclubs der Steiermark in der Zwischenkriegszeit, wird auf dem Höhepunkt seines Erfolges 1934 nach Niederländisch-Indien (heute Indonesien) eingeladen, um dort 19 Spiele zu absolvieren. Der SC Straßenbahn fährt auf seine Monster-Tournee im fernen Süden einen Sieg nach dem anderen ein. Über die unvergessliche Tour durch den Inselstaat in Südostasien sind Tagebücher, Zeitzeugenberichte und Fotoalben erhalten geblieben. In diesen Dokumenten wird das Bild einer exotischen und unbeschwerten Abenteuerreise gezeichnet, ohne jegliche Reflexion über Kolonialisierung, Sklavenhandel und weiße Vormachtstellung. Der Umstand, dass sie fast alle Spiele auf den unterschiedlichen Inseln haushoch gewinnen, ist sicherlich kein Zufall – sollten die Österreicher doch die Überlegenheit der Europäer gegenüber den Indonesier:innen demonstrieren. Basierend auf diesem dokumentarischen Material kreiert der Regisseur Franz von Strolchen eine doku-fiktionale, performativ-musikalische Diashow. Zusammen mit einem 12-köpfigen Gamelan-Orchester und einem Performer aus Jakarta wird die Reise der Grazer Fußballmannschaft als eine tragikomische Abenteuergeschichte des europäischen und österreichischen Imperialismus erzählt und dabei erkundet, wie Fußball als koloniales Mittel eingesetzt wurde.
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