Die Märchenbühne Der Apfelbaum wurde 1975 gegründet. Die Initiative entspringt dem Wunsch, dem zunehmenden Materialismus der Intellektualisierung im Kinderzimmer etwas entgegenzusetzen. Die Stücke wollen den Kindern das geben, was ihnen die heutige Zivilisation verweigert. Aus einer inneren Ruhe heraus schaffen sie eine Atmosphäre, die für die Seele des Kindes Nahrung sein kann, die Entwicklung der Sinne fördert und ihm zu Erlebnissen verhilft, mit denen es sich ganz verbinden, in die es ganz eintauchen kann und die es schließlich in seinem Spiel nachvollziehen kann. Humor kommt dabei nicht zu kurz! Märchen bedienen sich einer Bildsprache aus der Kindheit der Menschheit, wie sie alle Kulturen und Völker kennen und die dem Kind vertraut ist. Kinder machen die Menschheitsentwicklung im Kleinen noch einmal durch, denn Märchen sagen uns mehr, als wir annehmen. Sie sagen uns, wer wir sind, woher wir kommen, wohin wir gehen, wozu wir fähig sind, sie zeigen uns unsere Abgründe, unsere Tiefen, unsere Verletzlichkeit und was unsere Aufgaben sind. Sie entfalten das ganze bunte Spektrum unserer Seelenqualitäten, aufgefächert in die Personen der Handlung. Ihre Weisheit lässt uns staunen, noch mehr aber ihr Bezug zum Menschen unserer Zeit. Heute weiß man das und bereichert das Kindertheater mit diesen Inhalten. Vor mehr als 40 Jahren waren die Mitarbeiterinnen der Märchenbühne Der Apfelbaum die Pioniere, die sich damit auseinandergesetzt haben. Da auf Tonträger verzichtet wird, werden die Sinne nicht korrumpiert, sie werden differenziert angesprochen. Die jeweiligen Neuinszenierungen der Puppenbühne haben eine künstlerische Qualität erreicht, die für diese Inhalte einmalig in Wien ist.