13.05.2025,
18:30
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brut nordwest
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Von Platon bis Nietzsche, von Sri Aurobindo bis Mirra Alfassa, von Ronell bis Cixous – so viele Philosoph*innen wurden schließlich zu Poet*innen. Aber warum? Unsere Antwort ist einfach, ja naiv: Weil ihr sensibilisierter Geschmack nicht mehr gegen, sondern mit dem Herzen dachte. Für sie wurde das Denken zu einer Angelegenheit von Herz und Verstand, die Hand in Hand gingen.
Warum begannen Philosoph*innen wie Platon, Nietzsche, Sri Aurobindo, Mirra Alfassa, Ronell, Cixous und so viele ungenannte andere mit künstlerischen Mitteln zu philosophieren und performative Denkstile zu entwickeln? Was hat sie dazu gebracht? Die Antwort, die unser Abend geben wird, ist einfach, aber grundlegend und daher zutiefst fragwürdig: Es war ihr Herz, ihr sensibilisierter Geschmack, der sie dazu bewegte, einen performativen Stil des Denkens-Schreibens-Sprechens-Bewegens zu entfalten, in dem die Philosophie eine mantrische Qualität annimmt und zu pulsieren beginnt. Als Künstler*innen-Philosoph*innen waren sie auf der Suche nach einer Wahrheit, die nicht nur ihren Verstand, sondern auch ihr Herz anregte. Ihr Herz-Geist sehnte sich danach, Begriffe mit Affekten so zu verbinden, dass sie sich zu einem neuen Bild des Denkens in Einklang mit den Bestrebungen und Gefühlen ihres Herzens entfalteten. Sinnliches Denken // denkende Sensibilität // Herzensangelegenheiten. Dichter*innen-Philosoph*innen scheinen demnach eine doppelte Geste zu vollziehen, bei der Herz und Verstand Hand in Hand gehen; Denken-Fühlen, Gespürtes-Denken!
baseCollective ist ein Kollektiv von Künstler*innen und Philosoph*innen, die maßgeblich am Forschungsprojekt Arts in Philosophy : Philosophy in the Arts : beteiligt sind, das vom Österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF) gefördert wird. Grant-DOI: 10.55776/AR822. Es untersucht die bedeutende Rolle des *Herzens* in der künstlerischen Forschung und Performance-Philosophie aus einer interkulturellen Perspektive. baseCollective besteht aus Arno Böhler (Philosoph, künstlerischer Forscher), Susanne Valerie Granzer (Schauspielerin, künstlerische Forscherin), Johannes Kretz (elektronischer Musiker, künstlerischer Forscher), Evi Jägle (Philosophin, Filmemacherin) und Christoph Müller (Performance-Philosoph).
Credits: Eine Koproduktion von baseCollective, brut Wien und dem PEEK-Projekt Arts in Philosophy : Philosophy in the Arts. On The Significance of the *Heart* in Artistic-Research and Performance Philosophy
Sponsored by the Austrian Science Fund (FWF), Grant-DOI: 10.55776/AR822
Exkursion im Rahmen der Vorlesung von Arno Böhler (Universität Wien, Institut für Philosophie)