Die Schloss-Spiele Kobersdorf begeben sich diesen Sommer auf die Jagd nach dem Glück. Davon erzählt das berühmte Volksstück „Geschichten aus dem Wiener Wald“ von Ödön von Horváth. Zwischen Wachau und Wiener Josefstadt entfaltet sich ein berührendes Drama um Marianne, die Tochter eines sonderlichen Puppenklinikbesitzers – und diesen ‚Zauberkönig‘ verkörpert kein Geringerer als Intendant Wolfgang Böck.
In der Rolle des Zauberkönigs brillierte bei der Uraufführung am Deutschen Theater in Berlin im Jahr 1931 Hans Moser, später verlieh ihr Helmut Qualtinger ein unverwechselbares Profil. Nun reiht sich endlich auch Wolfgang Böck in die illustre Reihe der Zauberkönige ein und erweist sich damit (wie zuletzt im Bockerer) einmal mehr als Charakterdarsteller ersten Ranges. Als Regisseur wird Michael Gampe die „Geschichten aus dem Wiener Wald“ ebenso klarsichtig wie einfühlsam in Szene setzen. In diesem Schauspiel sezierte der geborene Altösterreicher Ödön von Horváth (*1901 im heute kroatischen Rijeka, † 1938 in Paris) weit mehr als nur die österreichische Seele: Ihm geriet das allgemein Menschliche zum großen Welttheater.