Uraufführung
Konzept: ULRICH KAUFMANN & SIGRID FRIEDMANN
Basal, Stachel, Körner, Glanz, Horn
Zwei Menschen liegen am Basal. Geburt unter Felsen.
Der Frühling ist ins Land gekommen. Der Blick von oben. Erste Spuren. Widerstand und Spiel. Wo ist der Eingang ins Labyrinth? Werden wir uns finden? Rollenwellpappe fällt. Erste Uniform. Der Stachel der Bildung am Firmament. Der Sprung in die Schüssel. Der Spatz am Dach. Ein Moment: Wo bist du? Stangen umhüllt von zarter Baumwollgaze stechen in das Unterwäschengeflecht. Sie erkennen sich nicht. Sie arbeiten an Werkzeugen. Dunkel und hell. Der erste Rausch und schon regnet es Trolleys. In den Koffern dicht gedrängt: Trauben. Saft rinnt aus den Zippverschlusszwischenständen, tropft auf Zungen und Wangen. Fruchtfleisch im Nachthemd. Untergründe haben sich herausgebildet. Erste Risse in den Flächen und schon sprießen Pflanzen aus dem Substrat vergangener Zeiten. Die zwei Menschen jetzt, umgeben von Körnern, gespeichert das Öl der Sanftheit. Fledermäuse orten stürmische Zeiten. Ein Stolpern über unter den Teppich Gekehrtes.
Sommer ist ins Land gekommen. Glanz ist wieder da. Erstickt das bisher Dagewesene. Schon werden Utensilien von damals ans Licht gebracht. Verhangen an Stacheln, verhaftet im Basal verfangen in Körnern.
Herbst. Jetzt muss alles ganz schnell gehen. Hubschraubereinsatz, Großflächenscanner. Wühlen in den Wunden. Hitze. Abbruch. Achtung. Anfang. Ein feuchter Knall. Die Seegurke! Ihr Ausgang, der rettende Eingang. Die Party im Innenraum geht weiter, der Bass wummert. Man kann zwar den Rücken von der Kriechsole unterscheiden aber, aber nein. Nichts dazugelernt. Der Überblick macht den Unterschied aus.
Der angekündigte Sturm ist da. Schnee legt sich über alles, Ruhe bitte! In der Stille schmilzt der Schnee und macht sichtbar, was wir nicht sehen wollten.
Konzept, Inszenierung, Video, Text:
ULRICH KAUFMANN
SIGRID FRIEDMANN
Stoffe, Textilien, Kostüm:
MARKUS KUSCHER