„They were not alive at the time. They were not supposed to know. Often, they were not even told. But they know. They know it in their bodies, in every cell of their body. It is almost as if they were born with that knowledge.“
Natan Kellermann
Haben wir nicht nur die Gene unserer Vorfahren „geerbt“, sondern auch deren Geschichte(n)?
Leben die Erlebnisse und Erinnerungen unserer Eltern und Großeltern in uns weiter und beeinflussen so unbewusst unser Denken und Handeln?
Ist es möglich, dass schwerwiegende Traumata der Vorfahren tatsächlich an die Nachkommen vererbt werden?
Welche Rolle spielt die Vergangenheit in unserer Gegenwart, und wie können wir mit unseren „Erbe“ verantwortungsvoll umgehen?
Der europäische Mensch von heute vor dem psychohistorischen Hintergrund der beiden Weltkriege und der darauf folgenden gesellschaftlichen Umbrüche und Revolutionen: Kriegstraumata, Hunger, Verfolgung und Gefangenschaft, brutale Erziehungsmethoden und verdrängte Schuldgefühle der Vorfahren stehen einer steigenden Anzahl von psychischen Beschwerden der Kinder, Enkel und Urenkel gegenüber: Angstzustände, Panikattacken, Albträume, Depressionen und soziale Probleme sind typisch für die Generationen der Nachkriegszeit.
Sind sie die logische Folge der Ereignisse der letzten 100 Jahre? Oder ist es uns „Friedens – und Wohlstandskindern“ einfach „zu gut“ gegangen?
Müssten wir als Kinder und Enkel der „Kriegsgeneration“ nicht durchwegs glücklich und dankbar sein, in eine sichere, „heile“ Welt hineingeboren zu sein? Dürfen wir uns überhaupt hilflos und traurig fühlen? Wo es doch anderen auf diese Welt so viel schlechter geht als uns?
Und warum erscheinen uns Krieg, Flucht und Verfolgung heute oft so unwirklich, wie gruselige Geschichten aus einer fernen Welt, obwohl unsere Großeltern noch unmittelbar davon betroffen waren? Und obwohl wir täglich von Medienberichten über aktuelle Kriegsschauplätze konfrontiert werden und Kriegsflüchtlinge nach Europa strömen?
Die Erstfassung von HIRAETH zählt zu den Gewinnern des Bank Austria Kunstpreises 2017. Die Mittel dieses Preises werden nun unter anderem zur Überarbeitung und Neuinszenierung verwendet.
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