Was geschieht, wenn der eigene Körper in seinem Nicht-Genug-Sein zum Gefängnis für die Seele wird, und das Selbst dem Druck der überzogenen Anforderungen der Gesellschaft nicht mehr standhalten kann? Wenn Selbstoptimierungswahn und Erfolgsdruck das Leben bestimmen und Schmerz so lange unterdrückt wird, bis er außer Kontrolle gerät?
In ihrem Tanztheaterstück MOIRA erzählt die Choreografin Nadja Puttner die Geschichte einer Frau, die erst lernen muss, ihrer eigenen inneren Stimme zuzuhören und sich selbst zu vertrauen. Auf einer Reise ins Innere der Seele begegnet sie nicht gelebten Gefühlen, verbotenen Ängsten, verborgenen Abgründen und unerwarteten Möglichkeiten. MOIRA verbindet Tanz mit Sprechtheater und ist eine Weiterentwicklung der 2016 entstandenen Arbeit „My Body is a Cage“.
INHALT: Auf der Suche nach Authentizität
Eigentlich läuft im Leben von Moira alles perfekt: sie ist attraktiv, erfolgreich, wohlhabend und angesehen. Wenn da nur nicht diese andere Person in ihrem Inneren wäre, die sich ständig missverstanden, übergangen und ungerecht behandelt fühlt!
Um weiterhin den vermeintlichen Erwartungen der Gesellschaft entsprechen und ihre eigenen hohen Anforderungen erfüllen zu können, hat Moira die gleichermaßen rebellische wie traurige Stimme tief in ihren Körper eingeschlossen. Zwei mysteriöse Wärter helfen ihr dabei, die Gefangene zu bewachen. Trotz aller Unterdrückungsversuche wird das Aufbegehren der inneren Person immer lauter statt leiser...
Wie lange wird es dauern, bis Moira erkennt, dass die Stimme der Gefangenen ihre eigene ist, und dass die „Wärter“ eigentlich „Werter“ sind, die sie mit ihrem strengen Katalog aus zu erfüllenden Verhaltensregeln und vorgegebenen Rollenbildern steuern wie eine Marionette?
Im Rahmen von ARCHE ART FEST 2020. www.theaterarche.at