Die Performance // Aufbauend auf einem Solo von Silke Grabinger führt SILK Fluegge die Bearbeitung des Pygmalion-Mythos nun mit vier Performer:innen weiter. Die Kombination aus der Komposition der iranischen Musikerin Rojin Sharafis sowie der Choreografie Silke Grabingers steigert sich während des Stückes von der Entsagung hin zur Schöpfung eines Anderen, eines Gegenübers – Pygmalion erschafft sich seine perfekte Frau aus Elfenbein, er erschafft sich sein Objekt des Begehrens, es ist die Geschichte des begehrenden Subjekts und des begehrten Objekts. Bis, dass das begehrte Objekt im letzten Akt vom Du zum ICH wird, sich einer Befreiung unterzieht, die gleichsam als collapse of the men gelesen werden kann.
Im Kontext der gesellschaftspolitischen Geschehnisse, speziell im Iran, ist Pygmalion Nullpunktzwei, indem das Sujet der Befreiung der Frau, die Befreiung von konservativen Ansichten und Obstruktionen von weiblichen Wahrnehmunsgbildern behandelt werden, eine höchst aktuelle Performance.